Die konstituierende Sitzung zur Gründung des Verbandes der Rübenanbauer im Lippe-Weser Raum fand am 18. September 1986 in Lage statt. Das Anbaugebiet erstreckt sich von Soest im Süden bis Bassum im Norden sowie von Osnabrück im Westen bis Harsum im Osten. Durch die Aufteilung der Anbauregion in 12 Gebiete, aus denen jeweils ein Mitglied in den Beirat des Verbandes gewählt wird, ist die Vertretung der unterschiedlichen Interessen der Rübenanbauer gewährleistet. Aus dem Beirat heraus wird der dreiköpfige Vorstand, der sich aus dem Vorsitzenden und seinen beiden Stellvertretern zusammensetzt, gewählt. Der Verbandsgeschäftsführer ist in Personalunion gleichzeitig in der Zuckerfabrik Lage als Standortleiter Landwirtschaft tätig, was eine Besonderheit des Verbandes ist. Das Verhandlungsmandat und die Verhandlungsführung mit dem Vertragspartner Pfeifer & Langen liegen im Gegensatz zu anderen Verbänden daher in erster Linie in den Händen von Vorstand und Beirat. Die wichtigen Entscheidungen werden grundsätzlich zwischen dem gesamten Beirat und den Vertretern von Pfeifer & Langen ausgehandelt. Der Verband der Rübenanbauer vertritt rund 800 Landwirte, die derzeit auf einer Fläche von rund 10.000 ha Zuckerrüben zur Erzeugung von Lebensmittel- und Industriezucker anbauen. Sehr stabile Erträge auf vergleichsweise hohem Niveau sorgen für eine hervorragende Wettbewerbsfähigkeit der Anbauregion im Lippe-Weser Raum. Der Verband sieht es als seine zentrale Aufgabe an, die Interessen seiner Anbauer gegenüber der aufnehmenden Hand zu vertreten. Dabei wird dem möglichst gerechten Interessensausgleich bei der Bewertung der angelieferten Zuckerrüben eine auch auf andere Anbaugebiete ausstrahlende Bedeutung beigemessen. Zudem stehen die Standortsicherung der Zuckerfabrik Lage und die weitere Ausdehnung des Rübenanbaus in der Region im Fokus. Im Rahmen der IG-Mitte findet ein regelmäßiger Meinungsaustausch mit den Nachbarverbänden aus Könnern und dem Rheinland statt. Der Verband legt besonderen Wert auf seine Eigenständigkeit, die sich auch in den mit dem Vertragspartner ausgehandelten Anbauverträgen der zurückliegenden Jahre widerspiegelt. Anlässlich der Winterversammlungen im Februar eines jeden Jahres vertreten die Beiratsmitglieder in ihren Regionen das mit dem Unternehmen ausgehandelte Ergebnis. Sie stehen dabei ihren Mitgliedern Rede und Antwort. Auch die jährlich stattfindende Mitgliederversammlung bietet neben einem Impulsreferat eines externen Redners immer wieder Gelegenheit mit den Rübenanbauern in einen Meinungsaustausch zu treten. Ein Ziel der nächsten Jahre ist die Einrichtung einer eigenen Internetpräsenz, die den Informationsfluss weiter verbessern soll.